Damit wird das seit vielen Jahren mit Ehrgeiz verfolgte Projekt praktisch zu den Akten gelegt.
Das Thermenprojekt hat die Schleswiger Öffentlichkeit sowie die Kommunalpolitik in den zurückliegenden Jahren bewegt wie kaum ein anderes. Mit der Schließung der Kaserne in Schleswig 2003 gingen nicht nur 11,2 % aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Schleswig verloren, es wurde auch ein Areal von 56 ha freigesetzt, das es mit neuem Leben zu füllen galt und gilt. Das Konzept der Investorengruppe „Team Vivendi“ sah eine Belebung und Attraktivierung des Geländes mit einer Marina, einem Ferienpark, einem 4*‑Hotel sowie einer Wellness-Therme vor. Damit sollte das für Schleswig noch nicht ausgeschöpfte Potential bei relevanten touristischen Zielgruppen zukünftig besser ausgeschöpft werden. Insgesamt betrug das Gesamtinvestitionsvolumen dieses Konzeptes 350 Mio. €. Für den Bau der Therme ging man von Kosten in Höhe von ca. 21,3 Mio. € aus, von denen 9,8 Mio. als Fördergelder beantragt werden sollten.
Kultur-Therme 2008 |
Eine endgültige Absage des Thermenprojektes wird in der nächsten Ratsversammlung am 20. Februar erwartet. Die Verwaltung wird eine entsprechende Beschlussvorlage vorbereiten.
Grund für diese Sachlage ist, dass derzeit mehrere offene Punkte vorhanden sind, die bis zur Antragstellung nicht mehr erfolgversprechend abzuarbeiten sind. Wesentlicher Aspekt ist zum einem die von Seiten der Stadt Schleswig nicht dauerhaft gegebene finanzielle Leistungsfähigkeit, auf die die Kommunalaufsicht bereits wiederholt hingewiesen hat. Zum anderen erscheint der vorgegebene Zeitrahmen bis Ende 2015 für die Umsetzung der zusammenhängenden Projekte Therme, Hotel und Feriendorf nicht realisierbar.
Gesundheits-Therme 2011 |
Nichtsdestotrotz erhoffen sich die im Rat der Stadt Schleswig vertretenden Fraktionen parteiübergreifend, dass die vom Land in Aussicht gestellten Fördergelder nach Schleswig fließen werden, um vor Ort bei wirtschaftsfördernden Projekten zum Einsatz zu kommen. Für die Stadt Schleswig wird es weiterhin von eminenter Bedeutung sein, die Wirtschaftskraft der Stadt zu stärken. Vor diesem Hintergrund gilt es nun, die mit dem Rückzug aus dem Thermenprojekt frei gewordenen Kapazitäten sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen.
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